Seit nunmehr vier Jahren ist die Obere Dorfstraße zwischen dem Tannenweg und der serbisch-orthodoxen Kirche nur halbseitig befahrbar. Grund dafür ist die sanierungsbedürftige Bruchsteinmauer des ehemaligen Frauenheims, die direkt an die Straße angrenzt. Bereits im April 2021 hatte die Stadtverwaltung mitgeteilt, dass die Mauer in einem derart schlechten Zustand sei, dass herabfallende Steine eine konkrete Gefahr für Verkehrsteilnehmer darstellen. Die halbseitige Sperrung wurde damals als Vorsichtsmaßnahme eingerichtet – und besteht bis heute.
Zwar wurde die Mauer durch ein Ingenieurbüro begutachtet, mit dem Denkmalschutz abgestimmt und ein Sanierungskonzept entwickelt. Auch ein ausschreibungsfähiges Leistungsverzeichnis liegt inzwischen vor, und die Haushaltsmittel für die Baumaßnahme wurden für das Jahr 2025 bewilligt. Dennoch verzögert sich der Beginn der Sanierung weiter – diesmal aus einem anderen Grund: Der Stadtverwaltung fehlt aktuell das Personal, um die Vergabe der Maßnahme zu koordinieren und die Baustelle zu überwachen.
Wie in der Ortsratssitzung vom 19. Februar 2025 erläutert wurde, sei das zuständige Personal zwischenzeitlich aus dem Bauamt ausgeschieden. Infolge der angespannten Personalsituation musste die Stadt Hildesheim sämtliche laufenden und geplanten Baumaßnahmen priorisieren. Die Sanierung der Mauer an der Oberen Dorfstraße wurde dabei auf eine nachrangige Position gesetzt – ein Umstand, der im Ortsrat Himmelsthür auf großes Unverständnis stößt.
„Es ist frustrierend, dass sich an dieser gefährlichen und unansehnlichen Stelle seit Jahren nichts tut, obwohl Planungen und Mittel vorliegen“, so ein Mitglied des Ortsrats. Bereits in mehreren Sitzungen wurde die Thematik intensiv diskutiert und die Verwaltung wiederholt an frühere Zusagen erinnert. Zwischenzeitlich hatte es immer wieder geheißen, dass der Beginn der Sanierung kurz bevorstehe – unter anderem im Herbst 2022 und erneut Ende 2024. Doch bislang folgte auf jede Ankündigung eine weitere Verschiebung.
Die Verwaltung betonte zuletzt, dass man die Hoffnung noch nicht aufgegeben habe, im Laufe des Jahres neues Fachpersonal zu gewinnen, um die Sanierung endlich umzusetzen. Sollte dies nicht gelingen, würden die bereits bewilligten Mittel im nächsten Haushaltsjahr erneut angemeldet.