HiAZ vom 11.7.2024
Seit Jahren wird schon über das Projekt diskutiert: In Himmelsthür soll ein neuer Haltepunkt entstehen. Das ist wichtig für Pendler, die dort in die S-Bahn-Linie 4 zwischen Hildesheim, Sarstedt, Hannover und Bennemühlen einsteigen können. Der Bahnhof soll im Jahr 2028 in Betrieb gehen. Die Pläne werden nun konkret. Die Deutsche Bahn (DB) hat ein Planfestellungsverfahren angeschoben. Dieses wird online veröffentlicht; Bürger und Bürgerinnen können zwischen dem 16. Juli und dem 15. August Einwände erheben.
Der Zustieg in Himmelsthür ist für hunderte Bahnpendler attraktiv, auch eine Bushaltestelle für Linienbusse gibt es ganz in der Nähe der künftigen Station, die im Bereich des Bahnübergangs Im Krugfeld/Obere Dorfstraße gebaut wird. Dort befindet sich auch ein Neubaugebiet.
Haltepunkt ohne Barrieren
Grundsätzlich werden die Planungen für die „Verkehrsstation“ Hildesheim-Himmelsthür nicht von der Deutschen Bahn betrieben, sondern von der Stadt Hildesheim, so eine Unternehmenssprecherin auf HAZ-Nachfrage. Die DB InfraGO begleitet die Planungen. Diese Bahntochter ist für das Schienennetz in Deutschland zuständig, in dem sämtliche Linien unterwegs sind – dazu gehört auch die S 4, die vom S-Bahn-Unternehmen Transdev Hannover betrieben wird.
Der Haltepunkt soll barrierefrei sein – auf zwei Rampen können Fahrgäste die weiß-blauen Nahverkehrszüge erreichen. Die Plattformen befinden sich am Ende der Bahnsteige. Sie sollen eine Länge von maximal 175 Meter haben und 76 Zentimeter hoch sein. „Das ermöglicht einen stufenlosen Einstieg in die Bahnen – zusätzliche Hilfsmittel sind nicht nötig“, erklärt Dirk Altwig, Sprecher der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG). Die beauftragt Schienenunternehmen wie etwa Transdev Hannover oder Erixx im Regionalverkehr.
Wetterschutz und digitale Infos über die Züge
Auch taktile Leitlinien für Menschen mit eingeschränkter Sehkraft stehen auf der Liste der Planer. Zudem vorgesehen sind nach Angaben der Bahn zwei Wetterschutzhäuschen und zwei digitale Zugzielanzeiger pro Bahnsteig. Hinzu kommen Lautsprecher-Anlagen, um mit diesen die Pendler und Reisenden zu informieren.
In Himmelsthür ist der neue Bahnhof Dauerthema. Verkehrsplaner hatten im Frühjahr 2022 in einer gemeinsamen Sitzung des Ortsrates und des Stadtentwicklungsausschusses ihre Bedarfsberechnung vorgestellt: Danach könnten im Umkreis von 500 Metern 3000 Einwohner das Angebot nutzen, im Radius von 1000 Metern kämen 9000 weitere mögliche Fahrgäste hinzu. Tatsächlich dürften den Berechnungen zufolge täglich mehr als 600 Ein- und 600 Aussteiger die S-Bahnlinie 4 nutzen, die heute schon zwischen Hildesheim, Sarstedt und Hannover pendelt – aber in Himmelsthür ohne Zwischenstopp durchrauscht. Nächster Halt ist Emmerke in der Gemeinde Giesen.