Nach mehr als zwei Jahren Wartezeit ist es nun soweit: Die Bernhard-Kratzberg-Straße in Himmelsthür hat endlich ihr offizielles Straßenschild erhalten.
Die Straße, die auf dem Gelände des ehemaligen Bernwardshofes entstanden ist, war bereits seit über zwei Jahren vollständig bewohnt – doch das passende Schild fehlte. Grund dafür war ein rechtliches Problem: Da es sich um eine Privatstraße handelt, durfte die Stadt Hildesheim das schon seit Januar im Bauhof bereitliegende Schild nicht ohne Zustimmung der Eigentümerin, der Delta Fondsverwaltungsgesellschaft, anbringen. Trotz mehrfacher Bemühungen des Ortsrats kam es lange Zeit zu keiner Einigung.
Die Folgen waren spürbar: Anwohner berichteten von Besuchern, Lieferdiensten und sogar Rettungsfahrzeugen, die die Straße trotz Navi-Hinweis nicht fanden und teils unverrichteter Dinge wieder umkehren mussten – ein Zustand, der im Notfall gefährlich werden konnte. Umso erfreulicher ist es, dass die Hängepartie nun beendet ist.
Wer war Bernhard Kratzberg?
Mit der Namensgebung wird an das Wirken von Bernhard Kratzberg (1919–2004) erinnert, der über Jahrzehnte die Kommunalpolitik in Himmelsthür prägte. Bereits 1948 gehörte der Ingenieur zu den Mitbegründern des CDU-Ortsverbandes. Er engagierte sich früh im Gemeinderat und übernahm in den 1950er- und 1960er-Jahren den Vorsitz des Ortsverbandes. Von 1968 bis 1972 sowie noch einmal von 1986 bis 1991 war er Bürgermeister bzw. Ortsbürgermeister von Himmelsthür. In dieser Zeit setzte er sich besonders für den Ausbau der Infrastruktur, die Entwicklung neuer Wohngebiete und die Stärkung des Gemeinschaftslebens ein.
Nach mehr als 30 Jahren im Gemeinderat, Ortsrat und Kreistag zog sich Kratzberg 1991 aus der aktiven Politik zurück. Bis zu seinem Tod im Jahr 2004 blieb er eine prägende Figur des öffentlichen Lebens in Himmelsthür.
