Himmelsthür Dem Himmel so nah!
Dem Himmel so nah!

Das Himmelsthürer Ortswappen

Die Suche nach der Herkunft des Himmelsthürer Wappenbildes führt in die Geschichte des Ortes im Mittelalter, die sich allerdings aus den spärlich überlieferten schriftlichen Dokumenten nur grob rekonstruieren lässt. Sicher bezeugt ist, dass die damaligen Bewohner des Ortes durch Ackerbau und Viehzucht zum Lebensunterhalt der Klerikergemeinschaften des Michaelisklosters und des Hildesheimer Domkapitels beigetragen haben.

Das Domkapitel hatte in Himmelsthür sogar einen Haupthof, zu dem mehrere kleine Höfe im Ort selbst und in anderen Dörfern der Umgebung gehörten. Geleitet wurde der Haupthof von einem Ministerialen, einem Dienstmann des Hildesheimer Bischofs, dessen Aufgabe es war, die Grundherrschaft zu verwalten und insbesondere die Abgaben der Bauern zu überwachen. In Urkunden des 13. Jahrhunderts taucht erstmals ein Ministeriale auf, der sich nach dem Ort Himmelsthür benannte: ein gewisser Heinrich von Himmelsthür, dessen Sonderstatus gegenüber den einfachen Bauern sich auch darin zeigte, dass er dem Ritterstand angehörte. Im Verlauf des 13. und 14. Jahrhunderts werden immer wieder Angehörige dieser Sippe in den Urkunden erwähnt.

Nach dem Siegel der beiden letzten uns bekannten Vertreter der Familie, Hermann und Ulrich, ist das heutige Ortswappen von Himmelsthür gebildet. Es war an mehreren Urkunden des 14. Jahrhunderts befestigt, von denen nur noch eine einzige erhalten ist. In dieser bestätigt am 9. April 1373 Heinrich von Kemme den Verkauf von Gütern in Hotteln an das Augustiner-Chorherren Stift St. Bartholomäus zur Sülte. Hermann von Himmelsthür tritt in der Urkunde als Zeuge auf und beglaubigt den Vorgang neben drei weiteren Personen durch sein Siegel. Die Urkunde trägt insgesamt fünf Siegel: das des Heinrich von Kemme, sowie die der vier Zeugen. Leider ist das Siegel des Hermann von Himmelsthür so stark beschädigt, dass die Umschrift nicht mehr zu entziffern ist; als Motiv des Siegelbildes kann man aber noch das Hirschgeweih erkennen, das sich in goldener Farbe auf rotem Grund im heutigen Wappenbild von Himmelsthür wiederfindet.

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