Die Deutsche Bahn will den Lärmschutz entlang ihrer Strecken in ganz Deutschland weiter ausbauen. Auch für Hildesheim sind neue Maßnahmen vorgesehen – darunter mögliche Lärmschutzwände in der Südstadt, in Drispenstedt und auch in Himmelsthür. Erste Untersuchungen haben bestätigt, dass diese Standorte für Schallschutz geeignet sind.
In Himmelsthür klagen Anwohnerinnen und Anwohner schon seit rund 40 Jahren über die hohe Lärmbelastung durch den Bahnverkehr. Täglich passieren etwa 150 Züge den Ortsteil – darunter S-Bahnen, Regionalbahnen und zahlreiche Güterzüge. Ortsbürgermeister Christian Stock betont, dass die Belastung trotz Maßnahmen wie Mehrfachverglasung weiterhin enorm sei. Mit dem geplanten neuen S-Bahn-Haltepunkt ab 2028 könnten zusätzliche Geräusche durch Brems- und Anfahrvorgänge hinzukommen.
Die DB befindet sich nach eigenen Angaben noch am Anfang der Planungen. Über den weiteren Stand sollen die Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig bei Informationsveranstaltungen informiert werden. Mit einem möglichen Baustart sei frühestens 2028 zu rechnen, die Fertigstellung könnte bis 2030 dauern.
Der Lärmschutz an Schienenwegen ist im Bundesimmissionsschutzgesetz geregelt. Für bestehende Strecken gilt dieses Gesetz nicht – deshalb läuft seit 1999 das freiwillige Programm „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes“. Seitdem wurden bundesweit bereits über 2.300 Kilometer Strecke lärmsaniert und mehr als 70.000 Wohnungen mit passiven Schallschutzmaßnahmen ausgestattet.
Der Ortsrat Himmelsthür begrüßt die Überlegungen der Deutschen Bahn. Angesichts der hohen Zugfrequenz und des geplanten neuen Haltepunkts besteht dringender Handlungsbedarf, um die Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner zu verbessern.